Kochen & Braten mit Gusseisen – Vorteile und Pflegetipps

Eigenschaften von gusseisernen Pfannen und Töpfen
Gusseisen ist eines der natürlichsten und effizientesten Materialien zum Kochen und Braten. Übrigens auch eines der ältesten. Bereits im alten China wurde zwischen 500 und 200 vor Christus die Fertigung von Gusseisen entdeckt und in Europa seit dem 14. Jahrhundert in Schweden produziert.
Ofen, Herd und Feuer – Wo kocht man am besten mit Gusseisen?

Gusseisernes Kochgeschirr – Unbeschichtet oder emailliert?
Grundsätzlich eignet sich jegliches Kochgeschirr aus Gusseisen ausgezeichnet für jedwedes Vorhaben in der Küche. Doch zwischen emaillierten und unbeschichteten Töpfen und Pfannen aus Gusseisen existieren ein paar kleine Unterschiede.
Gusseisentöpfe und -pfannen bestehen, wie der Name schon sagt, zu einem Großteil aus Eisen. Lebensmittel, die in unbeschichteten Waren gekocht oder gebraten werden, reagieren mit diesem Eisen, weshalb Speisen und Soßen, besonders mit hohem Säuregehalt, im Geschmack recht eisenhaltig werden können. Diese Anreicherung der Speisen mit natürlichem Eisen ist jedoch keineswegs schlecht. Im Gegenteil trägt sie zu einer ausgewogeneren und nährstoffreichen Ernährung bei, da der Körper Eisen über Lebensmittel viel besser aufnehmen kann als über Präparate.
Emailliertes Gusseisen reagiert dagegen nicht mit den Speisen, bedarf jedoch ebenso gewisser Pflege, um ein optimales Gar- und Geschmackserlebnis zu erzielen.
Unser Gusseisernes Kochgeschirr
Pflege von Gusseisenpfannen und -töpfen
Aufgrund der fehlenden Antihaft-Beschichtung sowie der erhöhten Rostgefahr von unbeschichtetem Gusseisen ist es wichtig, eine gute Pflege für die Kochwaren aufzuwenden. Mit der richtigen Pflege bleibt Ihnen Ihr Gusseisentopf oder die -pfanne so ein Leben lang erhalten und bereitet Ihnen über Generationen hinweg Freude am Kochen.
Der wichtigste und erste Schritt, den Sie nach dem Kauf von Gusseisenwaren durchführen sollten, ist das sogenannte Einbrennen.
Das Einbrennen – Was, wie und wozu?
Bedecken Sie den Boden des Kochgeschirrs großzügig mit hoch erhitzbarem Öl, zum Beispiel Rapsöl, Sonnenblumen- oder Avocado-Öl.
Erhitzen Sie den Topf oder die Pfanne.
Ohne Holzgriff: Im Backofen bei 150 °C für 20 Minuten (Teil im Backofen aufheizen).
Mit Holzgriff: Auf dem Herd bei mittlerer Hitze, bis das Öl anfängt zu rauchen.
Schalten Sie nun die Hitzezufuhr ab und lassen Sie das Teil im Ofen oder auf dem Herd abkühlen. Gießen Sie das Öl nach ca. 30 Minuten ab und reiben Sie das Geschirr mit Küchenpapier aus.
Extratipp: Reiben Sie das Kochgeschirr aus Gusseisen nach jedem Gebrauch mit etwas Speiseöl ein. Dadurch wird die Patina geschützt und zusätzlich gefestigt.
Reinigung von Gusseisen
Emaillierte Gusseisenwaren können je nach Hersteller mit Spülmittel oder sogar in der Spülmaschine gereinigt werden. Für den Erhalt der Patina und einem optimierten Koch- und Geschmackserlebnis raten wir Ihnen davon jedoch ab.
Verfahren Sie stattdessen wie mit einer Pfanne oder einem Topf aus unbeschichtetem Gusseisen und wischen Sie die Waren lediglich mit einem Küchentuch ab oder spülen es mit der Hand unter Wasser. Trocknen Sie jedes einzelne Teil sorgfältig ab, um Rost zu vermeiden und reiben Sie die Innenseiten anschließend mit Speiseöl ein.
Feste Speisereste können Sie mit einem Pfannenwender aus Holz oder Metall entfernen.
Sollte sich doch einmal Rost bilden, etwa durch falsche Lagerung oder Pflege, schrubben Sie das Gusseisen mit Stahlwolle ab und brennen es anschließend neu ein, um die Patina wiederherzustellen.
Für die Lagerung Ihrer Gusseisenwaren eignet sich ein trockener Ort und eine Stapelung mit einzelnen Lagen Küchenpapier zwischen den Pfannen, um Kratzer und Rost zu vermeiden.
Kochen und Braten mit Gusseisen – Die richtige Temperatur
- Geringe Hitze (z. B. für Spiegeleier und Omelette)
- Mittlere Hitze (z. B. für Bratkartoffeln und Gemüse)
- Mittlere bis hohe Hitze (z. B. für Fisch, paniertes Schnitzel, Hühnchen- und Putenfleisch, Pfannkuchen)
- Hohe Hitze (z. B. für Steak, Schnitzel und Lammkotelett) In jedem Fall sollten Sie bedenken, dass Gusseisen Wärme sehr lange speichert – und zwar im gesamten Kochgeschirr. Halten Sie darum ein paar Topflappen und Untersetzer griffbereit, um sich nicht die Hände zu verbrennen oder Tisch- und Arbeitsflächen zu beschädigen.

Zusammengefasst: Die Vorteile von Pfannen, Brätern und Töpfen aus Gusseisen
Gusseiserne Pfannen sind perfekt geeignet, wenn es um das Anbraten bei hohen Temperaturen oder langsames Schmoren von Fleisch geht. So erhält zum Beispiel ein Steak in einer Gusseisenpfanne außen die richtige Bräune und bleibt innen schön saftig. Doch nicht nur zum Braten oder Schmoren sind gusseiserne Pfannen geeignet. Sie können darin sogar Pizza oder leckeres Brot backen. In einem Gusseisenbräter oder -topf kann das Fleisch für ein Schmorgericht erst angebraten und dann langsam und schonend über einen längeren Zeitraum gegart werden, sodass es schön zart wird.
- Gusseisen nimmt die eingesetzte Wärme schnell auf und verteilt sie optimal und gleichmäßig in der Bratpfanne – auch bei niedriger Hitzezufuhr – und sorgt so für ein aromaschonendes und rundum gelungenes Braten.
- Gusseisenpfannen speichern die Hitze sehr lange, so bleiben Speisen beim Servieren lange warm.
- Gusseisen eignet sich ideal zum scharfen Anbraten von Fleisch oder Gemüse. So werden Ihre Speisen schön kross!
- Pfannen, Bräter und Töpfe aus Gusseisen sind extrem robust und langlebig, denn das Material ist kratz- und schnittfest, auch hohe Temperaturen sind kein Problem. Bei der richtigen Pflege können gusseiserne Pfannen, Bräter und Töpfe Sie Ihr Leben lang begleiten.
- Im Laufe der Verwendung von Brätern, Pfannen und Töpfen aus Gusseisen bildet sich die sogenannte Patina. Sie ist eine natürliche Schicht, die aus Öl entsteht, das beim Anbraten auf der Oberfläche einbrennt und dient so als natürliche Antihaft-Beschichtung. Dieser Antihaft-Effekt sorgt dafür, dass beim Braten nur wenig Fett benötigt und die Reinigung erleichtert wird.